L wie Lokomotiven aus Flingern
Die Dampfspeicherlok „Persil“ - Heute ein Denkmal in Hitdorf
Die Lokomotiven der Hohenzollern AG, an deren Geschichte unsere Stele 29 vor der
alten Energiezentrale in Flingern Nord erinnert, begegnen uns bei unseren Recherchen
immer wieder.
Auf Lieferlisten und in der Literatur sind „4665 von Hohenzollern nachweislich gelieferte
Lokomotiven ab 1874 bis 1929“ dokumentiert.
Überrascht hat uns, dass mindestens 56 noch existierende Lokomotiven der verschiedenen Baureihen als Ausstellungsstücke und Industriedenkmale in Museen auf der ganzen Welt zu finden sind oder bei privaten Eisenbahnvereinen gepflegt werden.
Die ältesten Hohenzollern Loks stehen im Eisenbahnmuseum Warschau (1880), im Dänischen Eisenbahnmuseum Odense (1882), im spanischen Alcasar de San Juan (1883), bei einer Farm Company in Kauai auf Hawai (1887) und im Historischen Museum Taipeh in Taiwan (1888).
Eine weitere Lok, die in keiner Liste zu finden ist, haben wir bei einer Radtour, nicht weit von Düsseldorf an einem Verkehrskreisel an der Ringstraße in Hitdorf entdeckt. Die sehr spannende Geschichte dieser „Persil Lok“ hat der LVR Köln auf seiner Websitesehr gut dokumentiert:
„Seit 2015 steht am neuen Verkehrskreisel an der Ringstraße in Hitdorf die Dampfspeicherlok 'Persil' als technisches Denkmal. Sie erinnert an die ehemalige Kleinbahn Langenfeld – Monheim – Hitdorf, die hier von 1908 bis 1986 vorbeifuhr.
Die in Hitdorf ausgestellte Lokomotive wurde 1914 von der Aktiengesellschaft für Lokomotivbau Hohenzollern (Fabriknummer 3307) gebaut. Die Maschine lieferte man an die Wasch- und Reinigungsmittel produzierende Firma Henkel, dort wurde sie unter dem Namen des Waschmittels 'Persil' im Werk Reisholz für den Rangierbetrieb genutzt. Es war die erste Lokomotive, die bei Henkel eingesetzt wurde. Zuvor waren in dem Werk die Waggons mit Seilwinden, Kippstangen Hebelstangen) und Muskelkraft bewegt worden.
1951 wurde die Lokomotive an die Firma Papier und Pappe in Viersen-Süchteln verkauft. Anschließend kam sie an die Vereinigte Verpackungsgesellschaft (früher Rheinische Pappenfabrik) in Monheim-Blee.
Seit 1982 stand die Lokomotive auf einem Spielplatz in Hitdorf.
2012 beschloss die Stadtbezirksvertretung, dass die im Rahmen der Errichtung des Hochwasserschutzes temporär gelagerte Baudenkmal Dampfspeicherlok 'Persil' saniert und im Randbereich des neuen Kreisverkehrs dauerhaft aufgestellt wird und als
Baudenkmal erhalten bleibt. .....
Bedeutung und Denkmalwert
Die Dampfspeicherlokomotive 'Persil' ist ein eingetragenes bewegliches Denkmal (Leverkusen lfd. Nr. A 273, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 48857).
Die Hitdorfer Dampfspeicherlok ist ein frühes und relativ gut erhaltenes Exemplar einer Lokomotivgattung, die im Entwicklungsprozess der Industrialisierung eine wichtige Rolle gespielt hat. Das Hitdorfer Beispiel ist von hoher Bedeutung, weil Dampfspeicherloks aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg nur noch spärlich überliefert sind. Mit dieser Lok wird zugleich der Dampfmaschinenbau einer bedeutenden Lokomotivfabrik (Hohenzollern) dokumentiert, sie ist Teil der Werksgeschichte eines bedeutenden Unternehmens (Henkel) und repräsentiert als Rangierlok in Monheim und Hitdorf einen interessanten regionalgeschichtlichen Aspekt.
Zwischen 1992 und 1996 erfolgte eine erste Restaurierung mit Unterstützung der Hans- Christian-Andersen-Grundschule, Hitdorfer Firmen und Vereinen. 1995 in die Denkmalliste eingetragen, wurde die Lokomotive 2015 mit Unterstützung der 'Gemeinschaft der Henkel-Pensionäre', der Werkslogistik der Firma Henkel und des Langenfelder Bauunternehmers Gernot Paeschke in Düsseldorf restauriert und anschließend auf dem neuen Platz am Kreisel Hitdorfer Straße / Heerweg / Ringstraße aufgestellt“
Dampfspeicherlokomotove „Persil“ in Hitdorf. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital.
URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-106514-20141030-17