Der Düsseldorfer Ziegelgürtel
In totale Vergessenheit ist ein alter Industriezweig geraten, der den Baustoff für die rasante Industrialisierung unserer Stadt geliefert hat und damit letztendlich auch noch heute die Gestalt unzähliger Gebäude in Düsseldorf prägt.
Seit den 1880er Jahren entwickelte sich auf Düsseldorfer und Gerresheimer Stadtgebiet eine industrielle Ziegelherstellung in traditionell handwerklich arbeitenden Feldbrandziegeleien an rund 400 Standorten und in mehr als 40 eher auf Massenproduktion ausgerichteten Ringöfenziegeleien.
Die Bergische Landstraße in Ludenberg war hierbei das Zentrum der Düsseldorfer Ziegelindustrie. Hier produzierten bis in die 1920er Jahre sieben Ziegeleien in direkten Nachbarschaft nebeneinander.
Der Untergrund der damaligen Stadt, die durch und während der Industrialisierung explosionsartig wuchs und immer neues Baumaterial benötigte, waren „lehmhaltige Böden, (der) Grundstoff der Ziegelherstellung.“
(Foto und Infos aus: Die Spur der Steine, P. Henkel, J. Wiener, S. 11 ff)
Der Ringofen der Ziegelei Sassen, der durch den Gerresheimer Förderkreis Industriekultur in den 2010er Jahren gerettet wurde, ist der letzte seiner Art. (Adresse)
Vom Ringofen und der Ziegelei Hüllstrung, und dem daneben liegenden Bauernhof von August Hüllstrung, an der Ronsdorfer Straße ist leider nichts erhalten. Alte Stadtpläne geben aber zumindest den Standort wieder.
Auch am Flinger Broich in der Nähe des Fortuna Geländes zeigen alte Karten Standorte von Ziegeleien an.
Text: Kaspar Michels