Nachdem 1929/30 die Grundstücke der Hohenzollern AG für Lokomotivbau an der
Bruchstraße und am Hellweg von der Stadt aufgekauft waren, übertrug sie das Areal an
die „Bürohausgesellschaft m.b.H.“. Diese Tochtergesellschaft setzte die städtischen
Wohnungsbauprojekte um und sollte mit Hilfe eines Wohnungsbauprogramms hier
Wohnraum für „Minderbemittelte“ bauen. „Die Siedlung entstand auf bislang
unbebautem Gelände am Stadtrand, wo zuvor eine wilde Barackensiedlung stand.“
Dieses „Siedlungsprojekt“ gehört zu den „markantesten städtebaulichen Leistungen der
1920er Jahre in Düsseldorf“ und gilt als „die wichtigste Initiative der Stadt Düsseldorf zur
Behebung des akuten Wohnungsnotstandes ökonomisch gefährdeter
Bevölkerungsschichten.“ Die 900 Wohnungen in „parallel angeordneten
Geschossbauzeilen auf Grünflächen“ sind „ein Konzept des Neuen Bauens“. Die
Figuration des Neuen Bauens zeichnete sich durch kubistische Baukörper, Flachdächer
und Lochfassaden aus. Der „hohe Grad an Standardisierung“, die serielle Ausstattung
mit Bädern und Haustechnik und der „Verzicht auf Balkone hatte die Kosten gemindert.“
(Zitate aus der Begründung zum Denkmalschutz, 2018)
Erstellt wurde das gesamte Wohngebiet zwischen 1929 und 1931 von den Architekten
Hanns Böckels, Otto Biskaborn, Fritz Leykauf, Carl Krieger, Hermann Schagen und dem
bekannten Fritz Hofmeister, der mit dem genossenschaftlichen Düsseldorfer Spar- und
Bauverein um die damalige Jahrhundertwende unzählige Düsseldorfer Wohnhäuser und
Arbeiterwohnquartiere u.a. in der Kiefern- und der Ruhrtalstraße gebaut hat.
Die Fassaden, samt Straßenraum und Grünflächen sind seit dem 16. Januar 2018 unter
der Kategorie „Wohn- und Siedlungsbauten der 1920er Jahre“ unter der Nr. A 1673 in
die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf eingetragen.
Heute wird die gesamte Wohnanlage von der SWD, der Städtischen
Wohnungsgesellschaft Düsseldorf verwaltet und gerade energetisch saniert.
Text: Kaspar Michels