Betonzigarre und „Aut hill bunker“ (Ameisenhügelbunker)
Etwas verborgen finden wir hier hinter dem Eingangsbereich ein eher ungewöhnliches Gebäude.
Der inzwischen von Efeu überwachsenen und kaum noch zu erkennende Spitzbunker, eine sogenannte „Betonzigarre“ oder „Zuckerhut“ wurde 1939 vom Architekten Leo Winkel zum Schutz vor den Luftangriffen für die Beschäftigten der Stadtwerke gebaut.
Im damaligen Deutschen Reich wurden rund 200 „Winkeltürme“ gebaut. In Düsseldorf finden wir sie in alten Industriearealen, bei Böhler auf der anderen Rheinseite, im benachbarten ehemaligen Mannesmanngelände in Lierenfeld und im jetzigen Vallourec Werk in Rath.
Dieser Winkelbunker, der inzwischen unter Denkmalschutz steht, hat zwei Eingänge, einen Durchmesser der Grundplatte von 12,83m und ist 21,10m hoch.
Auf 7 Etagen konnten damals mindestens 310 Menschen bei Bombenangriffen der Alliierten Schutz suchen.
Aktuelles Foto und Text: Kaspar Michels
Geheime Risszeichnung, Stadtwerke Archiv,
aus: Marc Lesaar, Luftangriff auf Düsseldorf und Neuss. S. 20
Das Wahrzeichen von Flingern
Hier im ehemaligen Betriebsgelände der Stadtwerke stand bis 1994 eines der höchsten Gebäude und Wahrzeichen unseres Stadtteils, ein 98,5 Meter hoher Scheibengasbehälter, mit einem Fassungsvermögen von 200.000 m³.
Dieser Gasometer war 1957 als Speicher für das Gaskraftwerk Flingern errichtet worden, wurde aber später nach der Umstellung auf Erdgas für die Vorratshaltung nicht mehr benötigt.
Das gesamte Betriebshofgelände zwischen Ronsdorfer-, Erkratherstraße und dem Höherweg wurde freigeräumt. Im Jahr 1994 wurde leider auch der alte Gasometer abgerissen. Heute befinden sich hier Gebäude und Verkaufsflächen der „Automeile“. Übriggeblieben sind vor Ort als eine Art „Bodendenkmal“ nur die alten Fundamente, die in das „Autohaus Gasometer“ integriert wurden.
Aktuelles Foto und Text: Kaspar Michels
Altes Foto: aus Zeitschrift der Bürgerinitiative Flingern von 1985